11
JUL
2025

Kakejiku (掛軸) – Bedeutung, Geschichte und richtige Pflege der japanischen Rollbilder
Ob als Zen-Kunst im Tokonoma oder als buddhistisches Bild im Hausaltar – Kakejiku (掛軸) sind fester Bestandteil japanischer Kultur. In diesem Blogpost erfährst du, was ein Kakejiku ist, wie es sich historisch entwickelte, welche Typen es gibt und wie du es richtig aufhängst, lagerst und pflegst.
Dabei werfen wir auch einen Blick auf seine Bedeutung in der Teekultur und die kunstvollen Materialien, aus denen es gefertigt wird. Entdecke, wie du mit einem Kakejiku deinem Raum saisonalen Ausdruck und japanische Ästhetik verleihst.
Was sind Kakejiku (掛軸)?
Kakejiku – wörtlich „hängende Rolle“ – sind traditionelle japanische Rollbilder, auf denen Kalligraphie oder Malerei auf Seide oder Papier zu einem dekorativen Format montiert sind. Ursprünglich aus China stammend, fand diese Form der Darstellung schon im Asuka-Zeitalter als buddhistische Bilder ihren Weg nach Japan.
Geschichte und kulturelle Bedeutung
In China bereits in der Nord-Song-Zeit als Teil religiöser Kultpraxis etabliert, wurden Kakejiku in Japan zunächst an Schreinen und in Tempeln genutzt . Ab dem späten Kamakura-Zeitalter gewann die Zen-Kultur Einfluss, und Kakejiku entwickelten sich zu eigenständigen Kunstwerken mit Landschafts- und Vogel-Motivmalerei.
In der Muromachi-Zeit erhielt das Kakejiku eine zentrale Rolle in der Teekultur: Sen no Rikyū popularisierte das systematische Wechseln der Rollbilder im Tokonoma entsprechend Saison und Anlass.
In der Edo-Zeit erlebte Kakejiku dank importierter Ming-Montagetechniken und der städtischen Kunstszene (Kyoto und Edo) eine Blütezeit – schriftstellerische und malerische Werke gewannen ebenso an Wert wie deren kunstvolle Rahmung
Mit der Meiji- und Taishō-Zeit stiegen auch moderne japanische Malstile auf, weshalb Kakejiku weiterhin als wichtiges Medium galten
Typen von Kakejiku & ihre Einsatzzwecke
- 茶掛け (Chakake): schmale Zitate oder Zen-Kalligraphien für Teeräume.
- 仏掛け (Bukkake): buddhistische Texte oder Heiligenbilder für Hausaltäre.
- 床掛け (Tokokake): klassische Form im Tokonoma, meist Landschaftsmalerei oder saisonale Themen.
- 対幅 (Taihaku): kulturelle Sätze in Reihe – Paar- und Serienrollen für mehrere saisonale Themen wie Frühling/Herbst, zwölf Monate usw.
Dank massenhafter Herstellung im ländlichen Norden entstand auch populäre Ware: etwa Geburtsgrußrollen mit Darstellungen der Sieben Glücksgötter (Shichifukujin) oder samuraihohe Krieger – insbesondere in Regionen wie Sano in Tochigi .
Aufbau eines Kakejiku
Ein typisches Kakejiku besteht aus mehreren Schichten:
- 本紙 (Honshi): zentrale Kalligraphie oder Malerei
- 天 (Ten) – obere Aufhängzone
- 風帯 (Fūtai) – Querbänder
- 中廻し (Chū-mawashi) – Mittelstreifen
- 地 (Chi) – unterer Bereich
- 軸先 (Jikusaki) – dekorative Endknäufe, z. B. aus Holz oder Elfenbein
Farben, Stoffe (z. B. Goldbrokat, Seide, Papier) und Proportionen unterscheiden sich regional: im Kanto traditionell 2 : 1 (oben : unten), im Kansai etwas kürzer oben.
Pflege, Aufhängen und Aufbewahrung
Aufhängen:
Mit Hilfe von 矢筈 (Yahazu) – einem Y- oder U-förmigen Aufhänger – wird das Kakejiku an Strohfäden über einem Altar oder Tokonoma befestigt. Wichtig ist auch das vorsichtige Abrollen beim Aufhängen.
Pflege & Entfernung von Flecken:
- Hauptursache für Flecken und Verfärbungen ist Feuchtigkeit, insbesondere in japanischen Sommern – Papier und Seide sind klebrig, wenn sie verletzt werden .
- Shimi-nuki bei Kakejiku unterscheidet sich wenig von Kimono-Techniken: Spezielle punktuelle Fleckentfernungen werden sehr vorsichtig mit Wasser oder Chemie vorgenommen – Profis arbeiten vorsichtig und prüfen laufend, um Schäden zu vermeiden.
Aufbewahrung:
- 桐箱 (Paulownia-Holzboxen) bieten idealen Schutz vor Feuchte und Insekten; Zusatzboxen (二重箱) steigern Schutz .
- 太巻き (Feste Wickeltechnik) verhindert Faltenbildung.
- Jährliches Lüften (虫干し, Mushiboshi) an trockenen, schattigen Tagen ist wichtig, um Schimmel und Schädlinge zu vermeiden.
Kakejiku “Kiku Bijin” | 00184
129.00€
Preis inkl. MwSt. 0%
Diese japanische Kakejiku Wandrolle zeigt eine hübsche junge Frau in einem detailliert verzierten, mehrlagigen Kimono, die am Bildrand wachsende Kiku (chrysanthemen) bewundert. Das Bild ist am unteren linken Rand mit 秀幸 (Hideyuki) signiert.Aufgrund des Alters hat das Bild kleine Verfärbungen an einigen Stellen (siehe Bilder). Die Wandrolle hat die Maße 191 x 56 cm und wird aufgerollt in einer Holzschachtel aus Paulownia Holz geliefert. Kakejiku – wörtlich „hängende Rolle“ – sind traditionelle japanische Rollbilder, auf denen Kalligraphie oder Malerei auf Seide oder Papier zu einem dekorativen Format montiert sind. Ursprünglich aus China stammend, fand diese Form der Darstellung schon im Asuka-Zeitalter als buddhistische Bilder ihren Weg nach JapanBitte beachte, dass die Farbe der auf unserer Website angezeigten Produkte aufgrund von Fotoqualität und individuellen Bildschirmeinstellungen geringfügig abweichen kann. Wir können keine perfekte Farbübereinstimmung zwischen dem Produktbild und dem tatsächlichen Artikel garantieren.